Über die Weißen

Weiße Schäferhunde sind wie Perlen im Licht der Sonne. Der Charme ihres Wesens geht zu Herzen, der Reichtum ihres Geistes ist unerschöpflich. Sie sind lebende Edelsteine, faszinierend und schön.

(Dieter Modl 1948-2009)
Über die Weissen - Perlen im Licht der Sonne
Über die Weissen - Perlen im Licht der Sonne
Über die Weissen - Perlen im Licht der Sonne

Meine Beschreibung der weißen Schäferhunde

Maßangaben:

Widerristhöhe: Rüden 58-66cm/ Hündinnen 53-61cm
Gewicht: Rüden 30-40kg/ Hündinnen 25-35kg

Erscheinungsbild

Die Farbe des Haarkleides ist natürlich weiß. Es gibt Langstockhaar und Stockhaar mit reichlich Unterwolle, glattes oder leicht gewelltes Fell. Die Unterwolle schützt vor Nässe, Kälte und Hitze. Einige weiße Schäferhunde haben mehr oder weniger Wildfärbungen. Dies ist nichts unnatürliches. Es sollte halt nur nicht zuviel sein. Entweder ist es genetisch bedingt, ernährungstechnisch, hormonell oder auch Jahreszeiten abhängig. Der Fellwechsel im Frühjahr und Herbst ist schon ganz ordentlich. Darauf muss man sich einstellen. Regelmäßiges bürsten hilft dies etwas im Zaum zu halten. Langstockhaar hat da Vorteile. Das kann man besser vom Teppich entfernen. Ansonsten ist das rückfettende Fell recht pflegeleicht. Ich sag dazu immer: „Nanobeschichtung“. Schmutz fällt nach etwa 2 Stunden ab. Nur noch gründlich durchbürsten, die Pfoten abbrausen, fertig.

Die Haut sollte dunkel pigmentiert sein, sowie die Nase, die Lefzen, die Krallen und die Ballen. Die Krallen werden mit den Jahren aber grauer. Manche Hunde haben Wechselnasen, also die Nasen werden z.B. im Winter heller. Das alles hat aber keinen Einfluss auf die Gesundheit. Die Augen beim weißen Schäferhund sollten mandelförmig sein, braun bis dunkelbraun. Er hat natürlich Stehohren. Mit den Jahren verändern sich die Hunde etwas im Aussehen.

(Tipps zur Pflege)

Körperbau/ Gelenke

Die Rückenlinie muss gerade sein, der Körperbau kräftig gebaut und gut bemuskelt. Durch den geraden Rücken sind sie weniger anfällig für Gelenkprobleme. Bei Zuchthunden im Verein ist Röntgen auf HD (Hüftdysplasie)/ED (Ellenbogendysplasie) Pflicht, um die genetische Vorbelastung zu bestimmen. In der Ahnentafel kann man sich informieren, was die Vorfahren für Auswertungen haben/hatten. Ab HD-C werden die Hunde von der Zucht ausgeschlossen. (HD-A=frei/ HD-B=fast normal) Es wird auch zum Röntgen geraten, wenn man Aggi mit dem Hund machen möchte. Da dort die Hunde springen, muss wirklich alles top sein. In der Welpen-und Junghundephase ist es wichtig darauf zu achten, dass man die Hunde nicht überlastet, aufpasst bei den Treppen und das Futter so anpasst, dass sie nicht so schnell wachsen. Der MDR1 (Gendefekt) sollte +/+ (nicht betroffen) sein, ggf. +/- (nur Träger). Bei Verpaarung darf nur ein Elternteil Träger sein.

Wesen/ Charakter

Und nun zum Wesen. Was mich fasziniert an den Weißen, neben dem Aussehen natürlich, ist ihre Freundlichkeit und hohe soziale Kompetenz. Sie sind von Natur aus nicht aggressiv und ängstlich. Wobei da auch die Erziehung und Prägung eine Rolle spielt. (Man kann auch aus einem weißen Schäferhund einen Kampf- oder Angsthund machen.) In der Gruppe sind die Weißen untereinander sehr verträglich. Selten gibt es mal Streit. In der Regel haben die Weißen keinen ausgeprägten Jagdtrieb. Ich achte bei meiner Hündin jedoch auch drauf, das dies so bleibt. Nur bei Katzen gelingt mir das leider nicht so ganz. Die weißen Schäferhunde sind sehr anhänglich und wollen überall mit dabei sein. Sie folgen dir überall hin. Sogar bis ins Bad. „Weißer Schatten“ eben. Der Hüteinstinkt liegt ihnen im Blut.

Die Weißen haben eine besondere Anziehungskraft. Jedenfalls erleb ich das jeden Tag mit meiner Hündin. Oft werden wir angelächelt oder angesprochen. Besonders von älteren Menschen. Einige möchten sie mal anfassen. Sicher hat auch die weiße Fellfarbe was damit zu tun. Kleine Kinder sagen: „Schau mal, da ist ein weißer Wolf“. Die Weißen sind in der Regel sehr kinderlieb. Man muss den Umgang mit den Kinder aber trainieren. Und bitte, trotzdem nie alleine lassen mit ihnen! Auch der gutmütigste Hund kann mal auf robusten Umgang reagieren. Die weißen Schäferhunde haben da jedoch eine extrem hohe Reizschwelle.

Verwendung

Sie sind sehr intelligent, arbeits -, lern- und bewegungsfreudig. Also sie brauchen unbedingt Beschäftigung. Sie eignen sich super als Familien-, Sport-, Begleit/Besuchs/Therapie-, Rettungs- und Wachhund und lieben die Nasenarbeit. Daher haben viele Besitzer der weißen Schäferhunde für sich das Maintrailing entdeckt. 2-3 Stunden am Tag Auslauf sind wichtig. Ich merke ganz genau, wenn meine Hündin zu wenig ausgelastet ist. Gibt auch mal so Tage, wo wenig Zeit ist. Dann betreibt sie instinktiv Alleinunterhaltung im Garten. Tobt, buddelt, spielt mit Quitten oder Gartenschuhen bis sie erschöpft ist. Unsere Weißen sollte man nicht länger als 5 Stunden täglich alleine lassen, da es ausgeprägte Rudeltiere sind. Auch Zwingerhaltung ist tabu.

Vorsicht bitte bei der Auslastung, nichts übertreiben. Hunde brauchen ihre Ruhephasen, besonders die Jungen. Mal zwischendurch Relaxtage einlegen. Laut Fachinfo sollten Hunde ja sogar 18-20 Stunden am Tag ruhen. Ich musste dies auch erst lernen. Am Anfang hatte ich es bei meiner Hündin zu gut gemeint und sie wurde etwas hyperaktiv. Das ist harte Arbeit, dies wieder rauszubekommen.

Der weiße Schäferhund ist geeignet als Anfängerhund. Hundeschule wäre anzuraten. Es sei denn man hat selber wirklich top Hundeerfahrung. Er ist sensibel, aber leicht erziehbar. Mit Konsequenz und Liebe, jedoch nicht mit Härte.

Hündin/ Rüde

Es gibt natürliche Unterschiede zwischen Hündinnen und Rüden. Sie haben sich sicher schon Gedanken gemacht, was zu Ihnen am besten passen könnte. Hündinnen sind in der Regel zierlicher und kleiner. Rüden sehen stattlicher aus, haben auch meist üppigeres Fell, je nach Typ natürlich. Hündinnen sind meist anhänglicher und achten mehr auf Sauberkeit. Wahrscheinlich sind sie auch in der Pflege umgänglicher. Sie können jedoch zickiger sein. Ist bei meiner Hündin nicht so der Fall. Mir wurde mal gesagt, dass man die Rüden besser als Therapiehunde einsetzen kann. Es gibt aber auch Hündinnen als Therapiehunde. Hündinnen werden 2x im Jahr läufig und ggf. scheinschwanger. Rüden können das ganze Jahr über „leiden“ wegen läufiger Hündinnen im Umkreis. Sie geraten auch eher mal mit anderen Rüden in Konflikt. Aber hier geht es meist nur um die Rangordnung, ohne schwere Folgen. Kommt es bei Hündinnen zum Streit, warum auch immer, kann das härter ausfallen.

Lebenserwartung

Der weiße Schäferhund kann, wenn er gesund ist, 12-15 Jahre alt werde. Im seltenen Fall sogar 17 Jahre.

Schlussgedanke

Ich möchte hier mit dem Satz abschliessen: „Einmal ein Weißer, immer ein Weißer“. Das beschreibt glaub ich sehr gut die Faszination dieser Rasse.

(Quellenangabe: Buch von A. Ketschau „Weiße Schäferhunde: Perlen im Licht der Sonne“ – Kann ich sehr empfehlen.)