Ein Haus ohne Hund ist wie ein Himmel ohne Sterne.
(unbekannt)
Nun, woher kommt die Liebe zum Hund?

Mir wurde der Hund quasi in die Wiege gelegt. Jocky, so hieß der erste Hund in meiner Familie, war etwa 1 Jahr alt als ich 1967 auf die Welt kam. Ein schwarzer Pudel, ein Rüde. Immer an meiner Seite, begleitete er mich bis ins Schulalter. Da ich keine Geschwister hatte, fungierte er sozusagen als Bruderersatz. Er passte auf mich auf, wir teilten uns sein Körbchen und ich stiefelte mit ihm durch dick und dünn. Schon damals entwickelte ich eine große Vorliebe für die „Hundedressur“. Pudel sind ja da sehr gelehrig. Jocky starb wegen Krankheit mit etwa 8-9 Jahren. Ich war sehr unglücklich, hatte ich doch meinen Seelenhund verloren.
Meine Mutter versuchte alles, um die Lücke zu füllen. Wir hatten eine Zeit lang Wellensittiche. Auch ein Kätzchen war mal kurzzeitig da. Aber alle diese Tiere konnten Jocky nicht ersetzen. Ich spezialisierte mich zwischenzeitlich auf die Marienkäfer- und Ameisendressur. Dann besuchte ich einige Jahre die Musikschule und war mit dem Klavierunterricht ausgelastet. Aber meine Hundeliebe blieb.

Als ich 14 Jahre alt war 1981, zog endlich ein kleiner schwarzer Pudelwelpe bei uns ein. Robby gaben wir ihm den Namen. Die Freude war groß. Vom Charakter her ganz anders als Jocky. Aber ich hatte ihn auch sehr lieb. Robby begleitete mich bis ich 1987 eine eigene Familie gründete. Da blieb er dann bei meinen Eltern und kam nur noch zu Besuch. Er erreichte ein gutes Alter.

Als mein Sohn in die Schule kam, zog 1993 ein neues Familienmitglied bei uns ein. Lea war ein Bordercolliemischling. Wir wollten uns damals auf dem Bauernhof die Welpen „nur anschauen“. Da kämpfte sich eine Kleine nach vorn und bellte uns an. Und schon war’s um uns geschehen. Leider gab es da einen kleinen Wermutstropfen. Lea bekam im Jugendalter schon Epilepsie. Mit guter Medikamenteneinstellung und Beobachtungsgabe schafften wir ein „fast normales“ Hundeleben. Lea war ein kleiner Kläffer, aber super lieb. Es steckte schon einiges an Hütehund in ihr und sie liebte die Inlinertouren mit meinem Sohn.
Nach meiner Scheidung blieb Lea bei mir. 2005 zogen wir dann von Schleswig Holstein nach NRW zu meinem jetzigen Mann. Hier hatte Lea noch 2 schöne Jahre. Als sie sehr krank wurde, musste ich einen schweren Entschluss treffen. Ich entschied mich für eine Euthanasie zu Hause. Diese Erfahrung werde ich nie vergessen. Lea ist fast 14 Jahre alt geworden. Trotzdem, der Schmerz saß tief. Ich wollte eigentlich keinen Hund mehr.


2009 dann bekamen meine Eltern wieder Zuwachs. Ein schwarzes Labrador Retriever Mädchen bereichert ab da ihr Leben. Sie war ein ganz schöner Wirbelwind, charaktertypisch. Leider kamen wir nicht so oft nach Berlin. Der Abschied war immer traurig. Am liebsten hätte ich sie mitgenommen. Inzwischen ist sie eine ältere Dame.

Und die Zeit heilt alle Wunden. Meine Sehnsucht nach einem Hund wurde immer größer. Da mein Mann seit seiner Kindheit auch eine besondere Beziehung zu Hunden hat, spielten wir mit dem Gedanken uns wieder einen anzuschaffen. Es war aber noch ein langer Weg bis dahin. 2007 gründete mein Mann seine Firma. Die mußte erst richtig laufen, bevor ich kürzer treten konnte. Denn bis dato arbeitete ich fast voll. Mehrere Jahre besuchten wir bereits die Hund und Katz Messe in Dortmund. Wir blieben jedes Mal bei den Weißen Schäferhunden hängen. Mein Mann wollte einen großen und ich einen, den ich händeln kann. Es sollte auch ein Wachhund sein und wir wollten von der Couch runter, dass heißt mehr Bewegung. Alle tollen Eigenschaften der Weißen sagten uns zu. Vom Aussehen her haben sie etwas von den „Weißen Wölfen“, die mich schon lange faszinieren.

Dann kam 2014 ein schwerer Schicksalsschlag. Mein Mann hatte einen Hirntumor. Letztendlich mit gutem Ausgang. Als diese schwere Zeit vorüber war, stand der Entschluss für uns fest. Wieder besuchten wir die Ausstellung im Mai 2016. Dort trafen wir Ivetta Nyari, Enyas Züchterin. Die Sympathie beiderseits war sofort da. Im Handumdrehen befanden wir uns in einem Rudel von Weißen Schäferhunden. Ich hatte nicht nachgezählt.

Und so kam eins zum anderen. Nach einem netten Besuch bei der Züchterin entschlossen wir uns für den Kauf eines Welpen. Die Hundeeltern waren top und die Züchterin machte auf uns einen sehr netten und erfahrenen Eindruck. Die Hundemama Hero war schon schwanger, also ging dann alles sehr schnell. 2 Mädels und 4 Jungs kamen am 16.06.2016 auf die Welt. Wir durften ab der 3. Woche jedes Wochenende kommen und die Entwicklung der Kleinen mit erleben. Das war für uns eine sehr schöne Erfahrung. Da wir ein Mädchen haben wollten, gab es nicht so viel Auswahl. Wir verliebten uns damals gleich in Enya. Sie war etwas kräftiger als ihre Schwester, sehr kontaktfreudig, freundlich, witzig, aktiv und schmusig. Und wie es sich später zeigte, war diese Entscheidung richtig.
Man bekommt immer den Hund, den man braucht.
(Cesar Millan)

Der Abschied von ihrer Hundefamilie war für Enya sehr schlimm. Jedoch lebte sie sich unheimlich schnell bei uns ein. Anfangs folgte sie mir noch auf Schritt und Tritt. Sie war innerhalb weniger Tage stubenrein und machte nie viel kaputt. Wir durchlebten mit ihr die ganz normalen, auch manchmal turbulenten Hundephasen. Letzendlich ist sie unser Traumhund geworden. Die Liebe zur Rasse intensivierte sich und wir haben uns somit dem BVWS-Verein angeschlossen.